Hameln (red). Im Juni waren 12.820 Menschen im Weserbergland arbeitslos gemeldet (+170/+1,3% zum Vormonat). Der Scheitelpunkt scheint erreicht: Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Hameln flacht im Vergleich zu den Vormonaten deutlich ab.

„Wir sehen, dass die Arbeitslosenzahl entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung weiterhin steigt. Mut machend ist aber, dass auch die Zahl derjenigen steigt, die wieder eine Arbeit aufnehmen können. Hier verzeichnen wir eine Steigerung von 14,5% gegenüber dem Vormonat“, sagt Gerhard Durchstecher, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln. Durchstecher weiter: „Das zeigt, dass auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung ist. Dies gilt auch für den Ausbildungsmarkt.“

Hier haben sich durch die Corona-Pandemie zeitliche Verzögerungen bei der Stellenbesetzung ergeben, aber: „Die Unternehmen wollen ausbilden und viele sind noch auf der Suche nach passenden Bewerberinnen und Bewerbern. Im Juni waren im Weserbergland fast 100 betriebliche Ausbildungsstellen mehr zu vergeben als Ausbildungssuchende zu verzeichnen sind.“

Die Ausganglage ist somit grundsätzlich positiv. Um jungen Menschen bei der Berufsorientierung im Allgemeinen und bei der Lehrstellensuche im Besonderen zu helfen, hat die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Hameln eine Telefon-Hotline geschaltet, unter der Berufsberaterinnen und Berufsberater direkt zu erreichen sind. „Wir tun alles dafür, damit Ausbildungsstellen keine Leerstellen bleiben“, erklärt Durchstecher abschließend.

Die telefonische Berufsberatung ist unter folgenden Nummern erreichbar: Landkreis Hameln-Pyrmont: 05151 / 909-150 Landkreis Holzminden: 05531 / 9333-31 Landkreis Schaumburg: 05721 / 933-501 (jeweils Montag, Mittwoch, Freitag: 10-12 Uhr; Dienstag 14-16 Uhr, Donnerstag 14-18 Uhr).

Landkreise

Im Landkreis Hameln-Pyrmont waren im Juni 63 Personen mehr als im Vormonat arbeitslosgemeldet (+1,2%; insgesamt 5.452). Im Landkreis Schaumburg liegt der prozentuale Anstieg bei 2,2%, hier gab es 108 Arbeitslose mehr (gesamt: 4.965). Im Landkreis Holzminden dagegen ist die Anzahl an arbeitslosen Menschen nahezu gleichgeblieben (-0,0%), was eine arbeitslose Person weniger als im Vormonat bedeutet (2.403 arbeitslose Personen).

Arbeitslosmeldungen sind weiterhin aus allen Branchen vorhanden. Die Anzahl der Arbeitslosmeldungen im Vergleich zum Juni des Vorjahres ist in vielen Branchen ähnlich. So mussten sich im Juni 2020 aus dem Bereich Gastgewerbe 54 Menschen in allen drei Landkreisen arbeitslos melden. Dies sind lediglich zwei Arbeitslosmeldung mehr als im Vorjahresmonat.

Arbeitskräftenachfrage

Im Juni 2020 wurden 570 neue Stellen von Betrieben gemeldet. Dies entspricht einem Zuwachs von 43 Stellen (+8,2 %) im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahreswert ist allerdings weiterhin ein Minus bei den gemeldeten Arbeitsstellen zu verzeichnen: - 418 (-42,3 %). Der Bestand an Stellen betrug im Juni 2.500, im Verhältnis zum Vorjahr ist der Stellenbestand somit um 529 Stellen gesunken (-17,5 %).

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Hiermit werden neben den Arbeitslosen auch Personen dargestellt,die nicht als arbeitslos gelten, weil sie an Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind. Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im Juni 16.881 Personen, somit 99 Personen mehr als im Vormonat und 919 mehr als im Juni des Vorjahres.

Foto: Agentur für Arbeit