Weserbergland (red). Die Abstimmung über den „Vogel des Jahres 2026“ geht in die entscheidende Phase. Noch bis Donnerstag, 9. Oktober, um 11 Uhr können Naturfreundinnen und Naturfreunde online unter www.vogeldesjahres.de ihre Stimme abgeben. Zur Wahl stehen Amsel, Rebhuhn, Schleiereule, Waldohreule und Zwergtaucher – fünf Arten mit starken Botschaften für den Naturschutz.
„Alle fünf Kandidaten buhlen um die Gunst der Wählerinnen und Wähler – und das mit klaren Appellen für den Schutz ihrer Lebensräume“, erklärt Philip Helmsen von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Weserbergland. „Ob naturnahe Städte, lebendige Felder, sichere Nistplätze, strukturreiche Landschaften oder intakte Gewässer – jeder dieser Vögel steht für ein zentrales Naturschutzthema.“
Abstimmung mit Symbolkraft
Mehr als 140.000 Stimmen sind bereits abgegeben worden, doch das Rennen bleibt spannend. Der NABU und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) rufen zur finalen Abstimmung auf. Mit dem digitalen „Bird-o-Mat“ können sich Unentschlossene zudem spielerisch ihrem Lieblingsvogel nähern. Das Online-Tool fragt nach Vorlieben bei Lebensräumen, Gesängen und Verhaltensweisen – und zeigt anschließend, welcher Vogel am besten zu den Antworten passt.
Jeder Klick helfe doppelt, so der NABU: für den favorisierten Vogel – und für das Bewusstsein um bedrohte Lebensräume.
Fünf Arten, fünf Botschaften
Die Kandidaten repräsentieren aktuelle Herausforderungen im Naturschutz:
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Amsel: „Beeren statt Beton!“ – mehr Grün für Städte.
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Rebhuhn: „Felder voller Leben!“ – für artenreiche Agrarlandschaften.
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Schleiereule: „Gib mir dein Dach!“ – für sichere Nistplätze in Gebäuden.
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Waldohreule: „Ohren auf, Vielfalt an!“ – für alte Bäume und strukturreiche Landschaften.
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Zwergtaucher: „Tauchen statt Trockenlegen!“ – für den Schutz unserer Gewässer.
Tradition mit Wirkung
Die Wahl zum „Vogel des Jahres“ ist die älteste Artenwahl Deutschlands. Seit 1971 wird sie vom NABU durchgeführt, seit 2021 öffentlich per Online-Voting. Ziel ist es, das Bewusstsein für gefährdete Vogelarten und ihre Lebensräume zu stärken.
Im vergangenen Jahr gewann der Hausrotschwanz den Titel. Nun richtet sich der Blick auf das neue gefiederte Aushängeschild für 2026. „Wer jetzt noch nicht gewählt hat, kann mit seiner Stimme ein Zeichen für den Naturschutz setzen“, betont Helmsen. „Jede Stimme für die Vögel ist eine Stimme für die Natur.“
Foto: Frank Derer