Holzminden (lbr). Zum 31. August 2025 soll die Zentrale Bereitschaftsdienstpraxis in Holzminden schließen. Wie Jan Luca Klenke, Assistenz der Geschäftsführung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) der Bezirksstelle in Göttingen, mitteilte, werde die Versorgung ab dem 1. September 2025 durch die Allgemeine Notfalldienst-Praxis im St. Ansgar Krankenhaus in Höxter übernommen. Die KVN kooperiere hierzu mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).
Bessere Versorgung durch direkte Anbindung an Krankenhaus
Die bisherige Bereitschaftsdienstpraxis in Holzminden befindet sich am ehemaligen Krankenhauskomplex und verfügt über keine Notaufnahme. Dies hatte zur Folge, dass Patientinnen und Patienten, die während der Behandlung stationär aufgenommen werden mussten, nicht unmittelbar versorgt werden konnten. Mit dem Wechsel nach Höxter werde eine direkte Weiterleitung in das dortige Krankenhaus gewährleistet. Zusätzlich stehe künftig eine pädiatrische Abteilung zur Verfügung, in die Kinder und Jugendliche bei Bedarf ohne lange Wege eingewiesen werden können. Dies soll die medizinische Versorgung insgesamt verbessern.
Gründe für die Schließung
Neben der fehlenden Notaufnahme sei auch ein sehr geringes Patientenaufkommen ausschlaggebend, für die Entscheidung gewesen. Aufgrund dessen sei die Praxis in Holzminden zuletzt nur noch zu eingeschränkten Zeiten geöffnet gewesen. In Höxter hingegen würden Patientinnen und Patienten auf deutlich umfangreichere Öffnungszeiten zurückgreifen können.
Entlastung für Ärztinnen und Ärzte
Die Kooperation mit Höxter bringe zudem eine Entlastung für die Ärztinnen und Ärzte aus Holzminden. Durch die sinkende Dienstfrequenz könne die ärztliche Nachbesetzung in der Region erleichtert werden. Angesichts des zunehmenden Ärztemangels, bei dem derzeit landesweit über 35 Prozent der Vertragsärztinnen und -ärzte über 60 Jahre alt sind, sei dies ein wichtiger Schritt. Weniger Bereitschaftsdienste könnten so die Niederlassungsbereitschaft in ländlichen Gebieten aktiv fördern.