Holzminden (red). Wissen Sie, wie man im Notfall einem Menschen das Leben retten kann? 87 Schülerinnen und Schüler des Campe-Gymnasiums Holzminden haben das nun gelernt. Rahmen dafür war das Projekt „Herzensretter“, das gemeinschaftlich von mehreren Hilfsorganisationen ins Leben gerufen wurde. Fünf Ehrenamtliche der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Holzminden haben dazu die Schule besucht, um Berührungsängste zu mindern und das Bewusstsein für das Thema Erste Hilfe zu schaffen. Zentraler Inhalt war dabei die Herzdruckmassage bzw. Reanimation.
Grund für den Reanimationsunterricht ist die niedrige Laienreanimationsquote in Deutschland: Nur ca. 51 % der Menschen können im Notfall helfen – also ist jeder Zweite bei einem Notfall hilflos. Um mehr Menschen retten zu können, sind wir alle als Ersthelfer gefragt. Das Bewusstsein und Wissen schon bei jungen Menschen zu fördern, hat sich bereits in anderen Ländern bewährt. Beispielsweise stieg in skandinavischen Ländern die Laienreanimationsquote auf bis zu 80 %. Um diese Zahl auch in Deutschland zu verbessern, soll ab 2026 in Niedersachsen Reanimationsunterricht verpflichtend in den Jahrgängen fünf bis zehn für 90 Minuten jährlich stattfinden.
Das Projekt „Herzensretter“ ist dabei ein Baustein von vielen, um den Unterricht zu ermöglichen – auch bereits vor der offiziellen Einführung in den Lehrplan. Schulleiterin Frau Schroth zeigte sich sehr dankbar für die Aktion, die für sie wortwörtlich, eine Herzensangelegenheit darstellt.
Begonnen haben die Trainerinnen und Trainer der DLRG Holzminden das Projekt mit den siebten Klassen am Campe-Gymnasium. Nach einer kurzen theoretischen Einführung hatte jede Schülerin und jeder Schüler die Möglichkeit, die Herzdruckmassage an Puppen zu üben. Viele Fragen konnten diskutiert werden, und die Resonanz war sehr gut. So können sich die Ausbildenden gut vorstellen, das Projekt weiter auszudehnen, um noch mehr Schülerinnen und Schülern Erste Hilfe näherzubringen.
Foto: Hannah Stille