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Freitag, 04. Juli 2025 Mediadaten
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Neuhaus (haa). Die Stadt Holzminden steht vor einer wichtigen Entscheidung zur baulichen und pädagogischen Weiterentwicklung der Grundschule Neuhaus. Im Mittelpunkt steht der dringend notwendige Ausbau der Ganztagsbetreuung, der bislang an fehlenden Räumlichkeiten gescheitert ist. Die Stadtverwaltung schlägt vor, zusätzliche Räume durch einen Anbau modularer Container an das bestehende Schulgebäude zu schaffen – diese kamen zuvor bereits als Übergangslösung beim inzwischen fertiggestellten Feuerwehrhaus Holzminden zum Einsatz. Nun sorgt die Debatte über die „Zukunft der Grundschule Neuhaus“ für kontroverse Diskussionen im Stadtrat.

Ursprünglich war geplant, ein benachbartes Einfamilienhaus für rund 600.000 Euro zu erwerben und umzubauen. Inzwischen verfolgt die Verwaltung jedoch eine Containerlösung, die als kostengünstiger und flexibler gilt. Die vorhandenen Container sollen durch einen konventionellen Anbau ergänzt werden, um den nötigen Raum zu schaffen.

Diese Lösung ermöglicht eine barrierefreie und pädagogisch sinnvolle Raumgestaltung in direkter Anbindung an die Schule – eine Voraussetzung, die auch das Regionallandesamt für Schule und Bildung ausdrücklich begrüßt. Geplant sind zwei Betreuungsräume, ein Ruheraum, ein zusätzlicher Personalraum sowie eine Mensa. Der Küchen- und Essbereich befindet sich derzeit im Haus des Gastes und kann dort übergangsweise genutzt werden, bis die energetische Sanierung abgeschlossen ist. Eine dauerhafte Nutzung könnte rund 50.000 Euro an Baukosten einsparen, bedarf jedoch noch einer Genehmigung.

Aktuell ist die Kindertagesstätte im Schulgebäude untergebracht – was zu erheblicher räumlicher Enge und starker Lärmbelastung führt. Die Grünen haben daher einen Änderungsantrag eingebracht, in dem ein Variantenvergleich gefordert wird: Sie schlagen vor, die Kita in das leerstehende Haus des Gastes zu verlegen. „Seit zwei Jahren wird darüber nachgedacht, wie die Leerstände sinnvoll genutzt werden können – die Kita wäre naheliegend“, sagte Alexander Titze (Grüne). Durch die Nutzung des Erdgeschosses und die Verlagerung der bisherigen Mieter ins Dachgeschoss könnten neue Räume entstehen, der Schallschutz verbessert und die Schule entlastet werden.

Im Stadtrat entbrannte eine kontroverse Diskussion. Die SPD-Fraktion wies darauf hin, dass das Haus des Gastes unter Denkmalschutz steht – bauliche Veränderungen seien daher nur eingeschränkt möglich. Auch müsste der Innenhof umgebaut werden, wodurch Veranstaltungen dort künftig kaum noch möglich wären. Dirk Reuter (SPD) sprach von einem „Schuss aus der Hüfte“ und erinnerte daran, dass die aktuelle Beschlussvorlage auch unter Mitwirkung des Schulelternrates entwickelt worden sei.

CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Matyssek hielt dagegen: „Die Bedingungen haben sich geändert – darauf muss man reagieren. Die Zustände in der Kita sind untragbar, für Kinder wie für das Personal. Wir müssen intensiv und lösungsorientiert diskutieren. Die Kinder sind es wert.“

Die SPD hält nach wie vor an der Containerlösung fest. Diese sei bereits im November beschlossen worden und sei nun weiterentwickelt worden, nachdem klar war, dass die Feuerwehrcontainer zur Verfügung stehen. Auch der Stadtelternrat befürwortet diese Lösung.

Peter Ruhwedel (Grüne) kritisierte, dass die im Schulausschuss gezeigten Bilder der Container möglicherweise nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entsprächen – die realen Container seien niedriger. Er forderte eine Erweiterung des Prüfauftrags sowie die Einbeziehung des Ortsrates. Karl-Heinz Koch (SPD) entgegnete, bei den Bildern habe es sich um bereits umgebaute Container gehandelt – die Kritik diene lediglich der Verzögerung.

Uwe Schünemann (CDU) stellte drei Varianten zur Diskussion:

  1. Kita ins Erdgeschoss des Hauses des Gastes, Außenspielfläche im Innenhof.

  2. Container-Anbau an die Grundschule, Kita verbleibt am bisherigen Standort.

  3. Neubau der Grundschule auf dem Gelände der Minigolfanlage, Kita bleibt im derzeitigen Gebäude.

Ein Neubau sei langfristig nicht teurer als ein Umbau, so Schünemann. Bis dahin könnten die Feuerwehrcontainer als Zwischenlösung dienen. Über die Vorschläge soll nach der Sommerpause am 16. September beraten werden. Dafür ist eine gemeinsame Sitzung mit allen relevanten Ausschüssen geplant.

Reuter (SPD) lehnte die Neubau-Idee auf dem Minigolfgelände ab. Auch Gerd Schläger (UWG) äußerte Kritik: Die Absprachen zu neuen Varianten seien in dem knappen Zeitrahmen bis September kaum umzusetzen. Zudem könnte ein bestehender Pachtvertrag mit dem Betreiber der Minigolfanlage ein Hindernis darstellen. „Das ist schwer den Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln“, so Schläger.

Titze (Grüne) übte darüber hinaus Kritik an den Kosten der Containerlösung: Neben Umbauarbeiten wie dem Einbau einer notwendigen Fußbodenheizung entstünden zusätzliche Betriebskosten. „Da kann man auch gleich neue fertige Container kaufen“, meinte Titze.

Der Änderungsantrag, der eine Prüfung verschiedener Varianten vorsieht, wurde mehrheitlich beschlossen. Bürgermeister Christian Belke stellte klar: „Die Verwaltung setzt die politischen Entscheidungen um – und wird sich deshalb auch des erweiterten Prüfauftrags annehmen.“ Gleichzeitig warnte er vor weiteren Verzögerungen: Der ursprünglich für 30. August geplante Start der Ganztagsbetreuung verschiebe sich bereits um etwa drei Monate. Im Zuge der Nachnutzung des Hauses des Gastes würden derzeit weitere Ideen gesammelt – auch Gespräche mit potenziellen Mietern laufen.

Ruhwedel (Grüne) betonte abschließend die Notwendigkeit einer gemeinsamen und durchdachten Entscheidung. Die SPD forderte er auf, über parteipolitische Grenzen hinweg an einer langfristigen Lösung für die kommenden Jahrzehnte mitzuwirken. „Die Kita benötigt nicht den gesamten Innenhof. Wir müssen alle Optionen sachlich prüfen – auch einen möglichen Neubau darf man nicht ausschließen.“

Der Stadtelternrat kommentiert: „Für uns ist es enttäuschend, dass die Entscheidung mit ungewissem Ausgang hinausgezögert wurde. Die von der Verwaltung erarbeitete Lösung, die sowohl bei uns als auch bei der Schulleitung sowie den Fachausschüssen Anklang fand, ist für uns weiterhin die beste Lösung im Sinne der Kinder und Eltern.“

Der Rat der Stadt Holzminden steht nun vor einer komplexen Abwägung: zwischen einer schnellen, kosteneffizienten Containerlösung und längerfristigen, aber möglicherweise nachhaltigeren Alternativen – sei es die Kita im Haus des Gastes oder ein kompletter Neubau. Klar ist: Die räumliche und pädagogische Verbesserung der Grundschule Neuhaus und der Kita haben höchste Priorität – im Interesse der Kinder, der Eltern und des pädagogischen Personals.

Foto: haa

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