Holzminden (red). Ein Bereitstellungslager zur Einlagerung von radioaktiven Stoffen im Schacht Konrad ist unnötig. Zu diesem Fazit kommt das von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen in Auftrag gegebene Gutachten. Mit Erleichterung und Genugtuung reagiert der Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann auf diese positive Nachricht. „Ich habe nichts Anderes erwartet“, so der CDU Politiker. „Die Logistik bietet heute beste Möglichkeiten, die Anlieferung aus 20 Zwischenlagern bedarfsgerecht zu koordinieren“. Das Ergebnis dieser von TÜV Nord erstellten Studie lasse nur einen Schluss zu: „Die Bundesumweltministerin muss die Planungen für das Bereitstellungslager Würgassen umgehend stoppen“.

Bereits im Sommer 2020 hatte Uwe Schünemann in einem Brief an den damaligen Staatssekretär Flasbarth eine wissenschaftliche Untersuchung zur Sinnhaftigkeit eines Bereitstellungslagers gefordert. Obwohl schon damals eine Länderfinanzierung angeboten wurde, lehnte das Bundesumweltministerium jede Mitwirkung an einem entsprechenden Gutachten ab. Es habe 2009 ausführliche Beratungen unter Beteiligung von Sachverständigen gegeben. Selbst der neue Staatssekretär hat vor wenigen Wochen bei seinem Besuch in Beverungen auf den Bau eines Bereitstellungslagers bestanden. „Es ist erschreckend, dass auf Bundesebene derartige Entscheidungen ohne fundierte Grundlagen getroffen werden. Bewährte logistische Methoden und der technische Fortschritt werden nicht berücksichtigt“, ärgert sich der CDU Landtagsabgeordnete.

Jetzt müsse der Bund die neuesten Erkenntnisse akzeptieren. Immerhin können Investitionen von bis zu 1 Mrd. € eingespart werden. Viel wichtiger sei aber, dass unnötiger Transport von radioaktivem Müll verhindert wird. „Es war genau der richtige Ansatz, den Bau eines Bereitstellungslagers infrage zu stellen“, so Uwe Schünemann. Vor kurzem habe die Bundesumweltministerin keine Zeit für ein Gespräch mit der Delegation aus der Region in Berlin gehabt. Nunmehr dürfe sich Steffi Lemke einem Gespräch mit den Bürgerinitiativen und der Politik nicht verweigern. „Durch die neuen Erkenntnisse kann ein umweltschonender und wirtschaftlicher Transport von radioaktivem Müll organisiert werden“, meint Uwe Schünemann. Diese Chance sollte jetzt konsequent verfolgt werden.

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