Höxter (red). Die Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Höxter-Holzminden hat sich neu konstituiert. Neben Prostatakrebspatienten ist die Gruppe künftig auch Anlaufstelle für Männer, die unter einer gutartigen Prostatavergrößerung leiden. „Der Wandel von einer krankheitsspezifischen zu einer organspezifischen Selbsthilfegruppe ist ein allgemeiner Trend und macht auch Sinn“, erklärt der Vorsitzende der Selbsthilfegruppe (SHG) Ralf Kiehne.

Durch den demographischen Wandel mit einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung steigt auch der Anteil der Männer mit Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Diese Gruppe von Männern könne sich nun - neben Krebspatienten - mit Fragen zu ihrer Erkrankung an die Selbsthilfegruppe wenden.

Dr. Hans-Jürgen Knopf, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Klinikum Weser-Egge, referierte über den aktuellen Stand der medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten sowie über operative Verfahren. „Ein Großteil der Betroffenen lässt sich heute gut mit Medikamenten behandeln. Viele Männer können so einen operativen Eingriff umgehen oder diesen hinausschieben“, so Dr. Hans-Jürgen Knopf. Bessern sich die Beschwerden des Patienten durch eine konservative Behandlung nicht, stehen unterschiedliche operative Optionen zur Verfügung, die in der Klinik für Urologie am Standort St. Ansgar Krankenhaus in Höxter durchgeführt werden. „Durch die enge Kooperation mit der urologischen Klinik werden die Teilnehmer der Gruppentreffen immer nach dem neuesten medizinischen Stand beraten“, ergänzt Ralf Kiehne.

Die Gruppe trifft sich jeden 4. Montag um 19:00 Uhr im Konferenzsaal I des St. Ansgar Krankenhauses. Am 11.Oktober wird Herr Ralf Kiehne im Rahmen der 14. Corveyer Gesundheitsgespräche gemeinsam mit Herrn Dr. Hans-Jürgen Knopf, der an diesem Abend zu einem Prostata-Thema referieren wird, die Selbsthilfegruppe vorstellen. Die Expertise von Dr. Hans-Jürgen Knopf ist ebenso unter Kollegen gefragt: So referiert der Facharzt für Urologie über Neuigkeiten zu Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms sowie der gutartigen Prostatavergrößerung beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie, der vom 20. bis 23. September in Dresden stattfindet.

Foto: KHWE