Holzminden (kp). „Symrise ist nicht auf kurzfristige Gewinne aus, wir sind langfristig orientiert und wollen nachhaltig und profitabel wachsen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Heinz-Jürgen Bertram im Rahmen der vergangenen Hauptversammlung der Symrise AG. Die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres 2017 sprechen für sich. Der Umsatz wurde auf rund drei Milliarden Euro erhöht. Organisch (Ohne Berücksichtigung von Zu- und Verkäufen sowie Währungseffekten) ist das Unternehmen um 6,3 Prozent gewachsen. Die EBITDA-Marge liegt bei „guten 21 Prozent“ und der Jahresüberschuss konnte um vier Millionen auf 270 Millionen Euro gesteigert werden. „Wiederholt sind wir unserem Anspruch gerecht geworden und schneller als der Markt für Aromen und Duftstoffe gewachsen“, so der Vorstandsvorsitzende weiter. 44 Prozent des Gesamtumsatzes sei 2017 zudem in den Schwellenländern erwirtschaftet worden.

Seit dem Börsengang im Jahr 2006 konnte zudem ein durchschnittliches Umsatzwachstum von mehr als acht Prozent realisiert werden. „Erlauben Sie mir daher einen persönlichen Kommentar“, richtete sich Dr. Heinz-Jürgen Bertram an die im Saal versammelten Aktionäre. „Ich kenne nicht viele gelistete Unternehmen, die diese hohe Verlässlichkeit liefern!“ 2006 war die Symrise-Aktie noch mit einem Ausgabepreis von 17 Euro und 25 Cent gestartet, aktuell wird sie um die 70 Euro gehandelt. Mit 99,770,945 Stück-Aktien waren 76,86 Prozent des Grundkapitals „anwesend“. Über den Dividendenvorschlag (88 Cent je Aktie) wurde genauso mehrheitlich abgestimmt wie über die Ernennung von Bernd Hirsch als neues Aufsichtsratsmitglied.

Aktuelles Marktumfeld und Ziele für 2018

Wie oft kommt der deutsche Durchschnittsverbraucher eigentlich pro Tag mit Symrise-Produkten in Kontakt? „30 Mal“, sagt Dr. Betram. „Sei es durch das Zähneputzen am Morgen, dem Vanilleeis zum Nachtisch oder der Pflegecreme für die Nacht.“ Lösungen, die sich aus globalen Megatrends ergeben, würden für unterschiedlichste Anwendungsgebiete geschaffen. Zudem sei Symrise eine wahre Forschungsmaschine. Allein 2017 wurden nahezu 200 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. „Innovation ist der Treibstoff für unser Wachstum.“ Etwas, das die Duft- und Aromen-Branche derzeit auf Trab hält, ist die Knappheit von Citral, ein wichtiger Duftstoff für die Parfumherstellung. Durch intensive Rückwärtsintegrationen sei Symrise jedoch auch hier gut aufgestellt. Denn: Durch den Ausfall eines Hauptlieferanten ist Citral seit Herbst 2017 extrem knapp, so dass so mancher Dufthersteller Mischungen umformulieren oder Produktionen zurückfahren musste. „Nicht bei Symrise“, so der Vorstandsvorsitzende,„ denn seit 2016 ist Pinova Teil unseres Unternehmens.

Durch den Erwerb haben wir ein breites Portfolio an eigenen Duftstoffen aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen gesichert“. So sei man in der Lage, selbst Alternativen zu Citral herstellen zu können. Die Erweiterung des Portfolios sei auch außerhalb des Duftstoffbereichs entscheidend. Mittlerweile erzielt Symrise über 30 Prozent des Umsatzes außerhalb des angestammten Geschäfts mit Aromen und Duftstoffen. Vor allem in vielen neuen Anwendungsfeldern sei das Unternehmen bereits die Nummer Eins. „Nehmen Sie die Bereiche Baby- und Heimtiernahrung“, schließt Dr. Heinz-Jürgen Betram seine Präsentation zufrieden ab.

Foto: Kai Pöhl