Holzminden (lbr). Rund 60.000 Wärmepumpen produzierte Stiebel Eltron im Jahr 2023. Es wurde in Standorte investiert, Hallen angemietet und neue Arbeitsplätze besetzt - wenige Monate später heißt es nun für einige Mitarbeiter Kurzarbeit. Schuld daran ist der Rückgang des Absatzes von Wärmepumpen und das europaweit. „Wir haben aktuell eine Marktschwäche in Europa. In Deutschland ist die Wärmepumpe rund 40 Prozent rückläufig“, erklärt Geschäftsführer Kai Schiefelbein.

Umweltminister Christian Meyer (Grüne) bezeichnet diese Schwäche als derzeitige Delle, die durch die hitzige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz ausgelöst wurde. Viele Verbraucher wurden mit Unsicherheiten konfrontiert und dies führte nicht nur zu einem Rückgang der Nachfrage nach Wärmepumpen, sondern auch zu einem verstärkten Kauf von Gas- und Ölheizungen. „Stiebel Eltron ist ein wegweisendes Unternehmen und spielt eine wichtige Rolle für den Klimaschutz. Wir glauben noch immer an die Wärmepumpe und jetzt gibt es auch wieder eine bis zu 70-Prozent Förderung von Wärmepumpen über die Kfw“, erklärt der Umweltminister. Im Rahmen der „Woche der beruflichen Bildung“ besucht Meyer das Unternehmen in Holzminden. 

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen steht Stiebel Eltron fest hinter seinen Mitarbeitern und setzt auf Kurzarbeit statt Stellenabbau, um die schwierige Phase zu überbrücken. Von rund 2400 Leuten am Standort Holzminden seien derzeit rund 800 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Betriebsvereinbarung läuft bis Ende des Jahres. „Es sind nicht nur Mitarbeiter aus der Fertigung und wir machen auch nur 30 Prozent Kurzarbeit. Wir bauen keine Stellen ab und suchen auch in diesem Jahr wieder Auszubildende und duale Studenten“, stellt Schiefelbein klar und ergänzt: „Es ist eine vorübergehende Marktschwäche. Wir glauben noch immer an unsere Produkte und investieren auch weiterhin.“ 

 „Für uns ist der Pfad eigentlich klar“, so Meyer. Das Land Niedersachsen strebt weitere Förderungen an und will rund eine Milliarde Euro zusätzlich in Klima- und Umweltschutz investieren. Zudem setze man sich dafür ein, dass der Strom günstiger wird und spricht eine klare Kaufempfehlung für die Wärmepumpe aus. „Außerdem bieten wir einen Beschleunigungsbonus und kostenlose Energieberatungen“, ergänzt der Minister. Anschließend schaute sich Meyer die Lehrwerkstatt des Unternehmens an und sprach mit den Auszubildenden.

 

Fotos: lbr