Landkreis Holzminden (red). Das von Grünen, NABU, BUND, Linken, Imkerverbänden und 100 weiteren Organisationen gestartete Volksbegehren Artenvielfalt ist auch im Landkreis Holzminden gut gestartet. Mit dem Volksbegehren nach dem Vorbild Bayerns wollen die Verbände und Parteien die Landesregierung dazu bringen, dass Naturschutz-, Wasser- und Waldgesetz zu verbessern. Hintergrund ist der erhebliche Rückgang von Insekten und Wiesenvögeln in den letzten Jahren. „Bienen, Schmetterlingen und Amphibien verlieren immer mehr Lebensräume und gehen erheblich zurück. Hinzu kommen Insektengifte in der Landwirtschaft und das Verschwinden von Wiesen, Wegeseitenrändern, Hecken und Alleebäumen“, erläuterte der grüne Landtagsabgeordnete und naturschutzpolitische Sprecher Christian Meyer aus Holzminden, die Intention des Volksbegehrens. Wie in Bayern, sollen auch in Niedersachsen 5 Meter breite Gewässerrandstreifen für die Natur entstehen, Alleebäume und Hecken geschützt, sowie der Einsatz von Pestiziden in Schutzgebieten endlich verboten werden. 

Um das Volksbegehren einzureichen, mussten bis November 25.000 Unterschriften vorliegen. Diese Zahl wurde laut Landeswahlleiterin bereits zum 1. September mit 72.167 von den Gemeinden bestätigten gültigen Unterschriften um mehr als das Dreifache übertroffen.

Auch im Kreis Holzminden haben bereits mehr als 700 Menschen unterschrieben. Die Grünen sammelten Samstags am Markt über 200 Unterschriften aus allen Gemeinden. In Bevern sammelte die Kaffeestube am Beverbach fast 100 Unterschriften und in Holzminden der Weltladen. In Delligsen überreichten die Grünen Juliane Kirk-Siebke und Christian Meyer jetzt fast 200 Unterschriften persönlich an Bürgermeister Willuda.

„Trotz Corona Einschränkungen ist der Zuspruch beim Sammeln sehr gut“, berichteten die Grünen. „Fast jeder unterschreibt für mehr Artenvielfalt in Niedersachsen.“ Proteste von Landwirten habe es im Kreis Holzminden bislang nicht gegeben.

Das örtliche Aktionsbündnis für das Volksbegehren bittet die Sammelnden darum, die Listen baldmöglichst bei den Gemeinden im Kreis abzugeben. Damit sie in die nächste Zählung zum 1. November 2020 kommen. Listen sind bei den Grünen, im Weltladen oder beim NABU erhältlich.

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