Holzminden (r). Die Baugenehmigung liegt vor, die Gründungsarbeiten sind in vollem Gange. Der Neubau der Oberschule Holzminden am Billerbeck nimmt sichtbar Fahrt auf. Zusammen mit der Vorsitzenden des Kreisauschusses für Bildung, Kultur und Sport, Sabine Echzell und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Finanzen und Gebäudemanagement, Wilhelm Brennecke, machte sich Landrätin Angela Schürzeberg vor Ort ein Bild über die laufenden Arbeiten. Mit einem ersten symbolischen Spatenstich wurde der Baufortschritt auf dem ehemaligen Jahnplatz dokumentiert, die geplante Grundsteinlegung soll dann in größerem Rahmen stattfinden. Und das könnte schon bald sein, denn der Zeitplan für die einzelnen Arbeitsschritte werde derzeit gut eingehalten, erklärte die Landrätin.

Bereits Anfang Februar gab es gute Nachrichten aus dem Holzmindener Stadtbauamt. Von dort kam schriftlich Grünes Licht für die erforderlichen Hochbaumaßnahmen, mit der entsprechenden Baugenehmigung waren also auch die letzten rechtlichen Hürden für das Bauprojekt genommen. Daraufhin wurde mit den Gründungsarbeiten für das Fundament begonnen, nachdem der Abbruch des Aula-Traktes im Campe II-Gebäude zur Freilegung der Baufläche bereits im Januar abgeschlossen war. Nur wenig später waren dann auch die Sanitäranlagencontainer und der Aufenthaltsraum für die Fahrschüler aufgestellt worden. „Alle läuft wie geplant“, freut sich Landrätin Angela Schürzeberg, „wir haben im vorgegebenen Zeitrahmen sogar noch Spiel“. Und auch die Kosten stimmen. Die vergebenen Aufträge sind immer noch im Rahmen. 

Die Gründungsarbeiten werden nicht lange dauern, weil das gesamte Schulgebäude der späteren Oberschule keine Unterkellerung bekommt. Es müssen lediglich die Voraussetzungen für eine Bodenplatte mit entsprechenden Ver- und Entsorgungsleitungen geschaffen werden. Auch für das Bestandgebäude am Billerbeck, in dem das Campe II momentan noch beheimatet ist, besteht noch Handlungsbedarf. Das Gebäude soll zwar nach Fertigstellung der Oberschule abgerissen werden. In der Zwischenzeit jedoch müssen noch Brandschutzmaßnahmen erledigt werden, um allen gesetzlichen Auflagen zu genügen. 

Weniger sichtbar, aber ebenso zügig, geht es auch in der Liebigstraße weiter. Dort ist der Zwillingsbau, in dem die Förderschule bis Ende letzten Jahres noch residierte, leergeräumt. Die beiden Gebäude werden jetzt so fit gemacht, dass sie zusammen mit einem Containeraufbau auf dem Schulgelände neben der Sporthalle ab Herbst als Interimsschulräume für die Oberschule zur Verfügung stehen, während dann der Blaue Würfel grundsaniert wird. 

Erste Überprüfungen der Bausubstanz haben ergeben, dass wie geplant vorgegangen werden kann. Auf den Gängen in den unteren Etagen zeigte sich das erwartete Bild: Weder die Geländer der Treppenaufgänge noch Decken und Zwischentüren entsprechen heutigen Brandschutzbestimmungen. Gleiches gilt auch für die Verkabelung, die durch die Deckenabrisse in einigen Räumen freigelegt worden sind. „Da ist unseren Bauplanern aus heutiger Sicht Abenteuerliches entgegengekommen“, sagt Angela Schürzeberg. Damit sei aber gerechnet worden. Auch keine einfache Lösung erfordert die in einem der beiden Gebäudezüge schon freigelegte Holzdeckenkonstruktion. Hier wird der Einzug einer sogenannten F90-Brandschutzdecke nötig sein. Eine solche aus Rigipsplatten zusammengefügte Decke soll bei einem Brand mindestens anderthalb Stunden lang das Durchbrechen eines Feuers in den Dachstuhl verhindern. Insgesamt sind damit die für die Interimslösung erforderlichen Flächen ermittelt und werden nun zeitnah durch den Generalplaner planerisch umgesetzt. Spätestens ab April wird hier also richtig losgelegt. Die Ausschreibungen für die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen sind bereits abgeschlossen.

Foto: Landkreis Holzminden