Holzminden (kp). Knapp 25 Jahre hatte sie das Straßentheaterfestival betreut. Es dauerte nicht lange, da stand sie an der Spitze des Organisationsteams, was mitunter für schlaflose Nächte gesorgt habe, wie sie uns selbst erzählt. Ihre schönsten beruflichen Erlebnisse verbinde sie mit dem Straßentheaterfestival, aber auch ihre aufreibendsten - wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. 

„Für mich war das Straßentheaterfestival immer das ganz große Highlight, auch aus beruflicher Sicht“, blickt Martina Kästner zurück. „Da kam immer die große Welt nach Holzminden, vor allem in den neunziger Jahren, als mit Transe Express große und sehr renommierte Theatergruppen den Weg zu uns angetreten waren.“ Aufreibend sei es vor allem immer dann gewesen, wenn die Zukunft des Straßentheaters von politischen Entscheidungen abhängig war. „Vor allem die Frage der Einnahmen war immer ein schwieriges Geschäft“, sagt sie, „das ist es heute noch.“ Immer wieder habe sie appelliert, dass die Stadt Holzminden so ein Festival brauche und stets habe sie gegen die Idee argumentiert, dass für das Straßentheaterfestival Eintritt erhoben werden sollte. Mit Erfolg.

Nun, mit Ende des Jahres 2018, ist die 64-jährige Martina Kästner in ihren wohlverdienten Ruhestand getreten.

„Man sagt nicht einfach ‘Tschüss‘“

Planung und Organisation des Straßentheaters waren allerdings immer nur ein Teil ihrer Aufgaben. Bis zuletzt war die 64-Jährige Leiterin der Stadtbücherei und Kulturprojekte bei der Stadt Holzminden. Vor fast genau 28 Jahren begann Martina Kästner hier ihre berufliche Laufbahn, kurz nachdem sie in die Kreisstadt gezogen war.

„Wenn man das so lange gemacht hat wie ich, dann sagt man nicht einfach ‘Tschüss das war´s‘“, sagt sie. Seit ihrem Ruhestand habe sie schon wieder mehrmals die Stadtbücherei aufgesucht, was sie auch in Zukunft tun werde, schließlich habe sie die Veranstaltungen für das Jahr 2019 noch mitgeplant. „Außerdem“, schmunzelt sie, „wurde ich jetzt zur zweiten Vorsitzenden des Theaterfestival-Fördervereins gewählt und vielleicht kann ich ja das ein oder andere miteinbringen.“

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