Holzminden (r). Die sogenannten "Reichserntedankfeste", die von 1933 bis 1937 vom NS-Regime auf dem Bückeberg bei Hameln veranstaltet wurden, stehen exemplarisch für die Früh- und Formierungsphase des nationalsozialistischen Regimes, so der Geschäftsführer der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, Dr. Jens-Christian Wagner bei der Vorstellung des neuen Buches von Bernhard Gelderblom „Die NS-Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg 1933-1937“ in Hameln.

Wagner sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem Bückeberg und Bergen-Belsen – die Hundertausende, die auf dem Bückeberg Hitler zugejubelt hätten, seien zu Tätern geworden, weil ihnen das Regime das Gefühl gegeben hätte, dazuzugehören und sich deshalb über „Minderwertige“ erheben zu dürfen. Autor Bernhard Gelderblom ergänzte, dass die opulenten Schauübungen der Wehrmacht – neben der Rede Hitlers zweiter Höhepunkt der Veranstaltungen – militärische Gewalt als ästhetisches Erlebnis vermittelt und auf diese Weise bereits ab 1933 die Festteilnehmer auf den künftigen Krieg vorbereitet hätten. Mit einer übersichtlichen Gliederung und mehr als 200 Fotografien bietet das Buch zum Bückeberg eine umfassende Einführung zum Thema „Reichserntedankfeste“.

Foto: Jörg Mitzkat Verlag