Holzminden (r). Der Kreissportbund Holzminden nimmt die Aufgabe als Service-Dienstleister für seine Mitgliedsvereine ernst und hat für eine Fortbildungsveranstaltung zum bei allen heiß diskutierten Thema Datenschutz-Grundverordnung einen ausgezeichneten Referenten gewonnen. Dietmar Fischer aus Ibbenbüren stellte im Haus am Eberbach in Stadtoldendorf vor mehr als 100 Vereinsvertretern die unterschiedlichen Aspekte dar, die es für die Vereine zu beachten gilt.

Schon bei der Hauptausschuss-Sitzung hatte KSB-Vorsitzender Bernd Wiesendorf darauf hingewiesen, dass bei diesem sensiblen Thema Datenschutz, zu dem im Zusammenhang mit der neuen Verordnung die unterschiedlichsten Gerüchte kursierten, die Maxime gelte: „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit.“ So hatte man bewusst gewartet, bis Dietmar Fischer einen Termin freihatte, ist er doch einer von drei vom Landessportbund Niedersachsen autorisierten Referenten für das Thema. Wiesendorf dankte dem Haus am Eberbach dafür, dass die Veranstaltung durchgeführt werden konnte, obwohl eigentlich Ruhetag war.

„Im Sportverein werden vielfach Daten mit Bezug zu Personen verarbeitet“, erläuterte Fischer den aufmerksamen Zuhörern. „Seien es die erforderlichen Daten bei Aufnahme in den Verein, die Ergebnisse von Wettkämpfen, die Teilnehmer- oder Telefonlisten, bis hin zu Redebeiträgen in Protokollen oder Ehrungen auf einer Mitgliederversammlungen: stets handelt es sich um personenbezogene Daten!“ Es müsse allen klar sein, dass in der heutigen Informationsgesellschaft die Kenntnis von personenbezogenen Daten erhebliche Auswirkungen auf die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen haben könnten.

Die neue Datenschutz-Grundverordnung lege großen Wert auf die informationelle Selbstbestimmung jedes einzelnen. „Im Grundsatz soll der Mensch das Recht haben, selbst zu entscheiden, wem wann welche seiner persönlichen Daten zugänglich sein sollten. Damit trifft auch die Verantwortlichen im Sportverein die Notwendigkeit, den Datenschutz zu beachten“, warnte Fischer davor, dass Thema auf die leichte Schulter zu nehmen. Was von den meisten als zusätzliche Belastung im Ehrenamt wahrgenommen werde, habe in der Praxis den Schutz der betroffenen Personen vor Missbrauch zum Ziel.

„Die Vereine müssen bedenken, dass Verstöße gegen datenschutzrechtliche Vorgaben unter Umständen kostenintensive Unterlassungs- oder Schadensersatzansprüche nach sich ziehen können“, so Fischer. Zudem würden Bußgelder und Imageschäden drohen. „Andererseits zeigt der Verein mit einem verantwortungsbewussten Umgang mit personenbezogenen Daten, dass er modern aufgestellt ist und vorbildlich geführt wird“, machte er klar, dass mit diesem Thema durchaus auch gepunktet werden kann.

Häufig auftretende Fragen konnten durch den Vortrag geklärt werden und die Vertreter der Sportvereine bekamen einen fundierten Überblick über den tatsächlichen Sachstand in Bezug auf die neue Datenschutzgrundordnung und ihre Bedeutung für Sportvereine. Außerdem wurden einige Gerüchte und auch so manche falsche Annahme korrigiert, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Frage, wer einen Datenschutzbeauftragten braucht und wer dieses Amt ausfüllen darf. Abschließend gab es durch den Referenten noch einen Exkurs in die Praxis: Wo finde ich welche relevanten Vorlagen und wie kann ich diese für meinen Verein anpassen? Lobende Worte der Teilnehmer gab es für Dietmar Fischer aber auch deshalb, weil er sehr souverän und mit großer Klarheit auf ihre Fragen eingegangen ist.

Sportreferent Benjamin Bayoud zog angesichts der großen Teilnehmerzahl beim Qualifix-Seminar ein überaus positives Fazit. „Mit dem kompetenten Referenten konnten wir unseren Sportvereinen echte Hilfestellungen geben. Darüber hinaus diente das Seminar als Nachweis der erforderlichen Fachkunde als Datenschutzbeauftragter im Verein.“

Foto: Kreissportbund Holzminden