Holzminden (sst). Dem Wetter trotzen und kräftig in die Pedalen treten! - schien das Motto der diesjährigen Benefiz-Fahrradtour „Rund um den Solling“ am 05. Oktober zu sein. Der Lionsclub Holzminden als Veranstalter freute sich dabei über 270 Anmeldungen, wodurch sportlich für den guten Zweck zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) geradelt wurde. „Guten Morgen zusammen! Wir freuen uns sehr über die zahlreiche Teilnahme trotz des schlechten Wetters!“, begrüßten Erich Werner, Präsident des Lionsclub, sowie Joachim Ruthe als Activity Beauftragter die motivierten Fahrradfahrer. Viele der Teilnehmer sind Wiederholungstäter, manche waren das erste Mal dabei. Die Altersspanne erstreckte sich dabei von neun Jahre bis 83 Jahre, was von großer Vielfältigkeit und Engagement für die DKMS zeugt. Dies bestätigte auch ein leidenschaftlicher Hobbymountainbiker: „Ich finde die Idee super, Spenden mit dem Radsport zu verbinden. Ich bin selbst in der Spenderdatei der DMKS angelegt und würde mich freuen, jemanden so das Leben retten zu können.“
Während sich die einen engagieren wollten, freuten sich andere sehr über das Buffet vor Ort: „Also mich motivieren heute vor allem die frisch belegten Schnittchen.“ Auch ein sehr wichtiger Punkt, bedenkt man die zurückzulegenden Distanzen. Denn der Lionsclub hat an alles gedacht: frisch belegte Salami, Käse oder vegane Brötchen, dazu Streusel- und Zuckerkuchen und nach Absolvieren der Touren ein Willkommensgetränk sowie Bratwürste - alles kostenfrei. Nach Frühstücksstärkung machten sich die ersten Teilnehmer auf den Weg zur Startlinie. „Ich bin zu 50 Prozent nervös, genauso bin ich aber mit 50 Prozent Vorfreude erfüllt. Ziel ist heute vor allem, sturzfrei wieder anzukommen“, so ein Radler, der extra aus Köln angereist ist. Die erste Runde startete bereits um 9 Uhr für die 120 Kilometer Rennradstrecke. Dicht gefolgt von der um 9:30 Uhr beginnenden 50 Kilometer Mountainbike/ E-Mountainbike Tour. Diese hatte mit Abstand die meisten Teilnehmer. Eine Stunde später folgte bereits die zweite Rennradfraktion mit einer 60 kilometerlangen Strecke. Um 10:45 Uhr war eine reine E-Mountainbiketour über 50 Kilometer angesetzt sowie um 11 Uhr die letzte Riege mit dem Tourenrad über 30 Kilometer. Alle Touren begonnen und endeten dabei an der Stiebel-Eltron-Halle beim Sportzentrum Liebigstraße und wurden in den jeweiligen Startgruppen ausgetragen – nicht als Rennen, bei denen die Zeiten gemessen werden.
Die berührende Geschichte dahinter: Diese Aktion wurde aus einer privaten Initiative einer Familie aus der Region ins Leben gerufen, als Leukämie bei einem Familienangehörigen diagnostiziert wurde. Einige Jahre veranstaltete die Familie Radveranstaltungen, verbunden mit Spendenaktionen. 2015 wurde die Aktion allerdings zu groß als private Initiative, sodass in demselben Jahr der Lionsclub von dort an die Trägerschaft verantwortungsbewusst übernahm. Daher können wir auch noch in diesem Jahr die Benefiz-Radtour miterleben. Die diesjährige Spendensumme durch die Teilnahmegebühr und die zahlreichen Sponsoren wird auf 12.000 Euro bis 15.000 Euro geschätzt.
In diesem Sinne Respekt an alle Teilnehmer und ein großes Dankeschön an alle Helfer wie das Technische Hilfswerk, die Polizei, die Feuerwehr und auch die Johanniter. Wir freuen uns, wenn es auch nächstes Jahr wieder heißt: Gute Fahrt und los!
Foto: sst