Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Freitag, 10. Oktober 2025 Mediadaten
Anzeige
Anzeige

Holzminden (haa). Wer Freude am Lesen weitergeben und Kinder unterstützen möchte, kann sich beim Zentrum für ehrenamtliches Engagement (ZEE) melden. Mit Projekten wie „Lesementoring“ bringt das Team Ehrenamtliche und Schulen zusammen – Menschen wie Hannelore Breker, die Drittklässler beim Lesenlernen unterstützt. Ich habe sie bei einem ihrer Termine begleitet.

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich zuletzt eine Grundschule betreten habe. Kaum stehe ich im Flur, erinnere ich mich sofort daran, wie es damals war. Zwar ist dies nicht meine alte Schule, doch die fröhliche Unruhe, das Lachen und Herumtoben der Kinder lassen mich augenblicklich in Erinnerungen schwelgen.

„Ach, Sie sehen so aus, als seien Sie die Richtige“, ruft mir Hannelore entgegen. Wir haben uns für ihren nächsten Termin als Lesementorin verabredet und treffen uns nun im Eingang der – wie man hier liebevoll sagt – „Asli“.

Sie lächelt, während sie erzählt, wie sie zu diesem Ehrenamt kam:
„Ich habe hier viele Jahre als Sekretärin gearbeitet, war also immer von Kindern umgeben. Nach meinem Ruhestand wollte ich dieses bunte Treiben nicht missen. Dann wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, ehrenamtlich als Lesementorin zu arbeiten – und das konnte ich.“

Hannelore und ich nehmen in der Schulbibliothek Platz. „Man bekommt sehr viel zurück. Zu sehen, wie sich die Kinder von Mal zu Mal verbessern und Spaß am Lesen entwickeln – das macht es aus. Ich wollte in meinem Ruhestand nicht nur zu Hause herumsitzen, sondern weiterhin mit Kindern arbeiten. All das vereint dieses Ehrenamt“, beschreibt sie ihre Motivation.

Durch die Glasscheiben der Bibliothek sehen wir bereits die beiden Drittklässler, die auf dem Weg zu uns sind – schon von Weitem winken sie herzlich. Als sie bei uns ankommen, begrüßen sie Hannelore freundlich. Mir wird deutlich: Hier ist längst eine Bindung entstanden.

Sternenhimmel heißt das Buch, das die beiden mitgebracht haben. Heute sollen die Kinder im Tandem lesen: Einer liest, der andere fährt parallel mit dem Finger die Zeilen entlang. So beginnen sie mit einer Seite, während Hannelore aufmerksam mitliest und auf die Aussprache achtet. „Glö–Glüü–Glüht“, stottert einer der Schüler – ein gemeinsames Lachen erfüllt die Bibliothek. Es ist schön zu beobachten, wie Hannelore mit ihrer wohlwollenden Art ein Umfeld schafft, in dem Fehler erlaubt sind.

Als Grundschülerin war ich sehr schüchtern, kaum ein Lehrer brachte mir ein Wort über die Lippen. Vor der ganzen Klasse vorzulesen, fiel mir damals unendlich schwer – aus Angst, Fehler zu machen. Vielleicht schätze ich deshalb dieses Setting so sehr: Die Kinder dürfen sich versprechen, dürfen beim Lesen ins Stolpern geraten – es ist nicht schlimm. Sie können es sofort noch einmal versuchen.

Ich beobachte Hannelore: Ihre Augen lächeln, während sie den Kindern zuhört. „Es ist wunderbar zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln – nicht nur beim Lesen, sondern auch als Persönlichkeit. Wir sprechen manchmal über private Themen, freuen uns gemeinsam, lernen mit-, aber auch voneinander“, schwärmt sie. Auf der Straße laufen ihr manche Kinder entgegen, sobald sie sie erkennen. Es wirkt, als könnten beide Seiten hier viel Positives mitnehmen.

Seit drei Jahren widmet sich Hannelore nun dieser Aufgabe. Ihre Klasse trägt aktuell den Namen „3-e“. Zuvor war es die „2-e“, davor die „1-e“. So lange begleitet sie diese Kinder schon. „-e“, denke ich überrascht. Die vielen Gruppen und Schüler, die heute von Lehrkräften betreut und begleitet werden müssen. Zum Vergleich: Bei mir reichte die Einteilung nur bis zur Untergruppe c – allerdings liegt das auch schon 16 Jahre zurück.

Einmal in der Woche kommt Hannelore für eine Schulstunde zur „Asli“. Früher war es eine Doppelstunde – „viel besser“, wie sie sagt. Doch wegen äußerer Umstände musste sie auf einen anderen Tag ausweichen. Eine Stunde allein sei einfach zu wenig.

Zeit ist überhaupt ein zentrales Thema – sie fehlt, und zwar auch im Alltag der Lehrkräfte. Demografischer Wandel, sozioökonomische Faktoren und das Zeitalter der Digitalisierung: All das sind Gründe dafür, dass es heute herausfordernd ist, eine Klasse zu unterrichten und wirklich alle Kinder beim Lernen mitzunehmen.

Umso wichtiger sind Menschen wie Hannelore, die sich ehrenamtlich für die Bildung der Kleinen einsetzen, beim Lernen unterstützen, Sicherheit schenken und Lehrkräfte entlasten. Denn sie kann individuell auf die Kinder eingehen. Das kommt oft zu kurz, obwohl es nicht so sein sollte. Doch in dieser Welt gibt es eine große Diskrepanz zwischen dem „wie es sein sollte“ und dem „wie es tatsächlich ist“ – scheinbar etwas, das Einzelne nicht verändern können. Oder vielleicht doch: Durch Ehrenamtliche wie Hannelore.

Und genau dieses „Vielleicht doch“ nimmt sich das Team des Zentrums für ehrenamtliches Engagement (ZEE) zu Herzen: Dort unterstützen, wo Hilfe gebraucht wird, und so einen Unterschied machen – auch wenn er klein sein mag. Das ZEE bietet zahlreiche Projekte an, begleitet die Ehrenamtlichen auf ihrem Weg und steht bei Fragen zur Seite. Informationen zu den verschiedenen Projekten finden Interessierte unter: https://ehrenamt-landkreis-holzminden.de/unsere-projekte/

 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/Holzminden/Eckfeld/Schwager_NEU_Eckfeld_01_2023.jpg#joomlaImage://local-images/Holzminden/Eckfeld/Schwager_NEU_Eckfeld_01_2023.jpg?width=295&height=255