Holzminden (red). Anne-Katrin Multhoff, Ausbildungsleiterin der Johanniter aus Holzminden, hat kürzlich eine umfassende Fortbildung für die Betriebssanitäterinnen und Betriebssanitäter der Firma SYMRISE AG durchgeführt. Die Veranstaltung bot eine intensive Kombination aus Theorie und Praxis – mit besonderem Fokus auf aktuelle Leitlinien und moderne Behandlungsmethoden.
Reanimation und AED im Zentrum
Ein Schwerpunkt der Fortbildung lag auf dem Reanimationstraining mit dem Automatisierten Externen Defibrillator (AED). Die Teilnehmenden konnten ihre Kenntnisse in der Herz-Lungen-Wiederbelebung auffrischen und unter realitätsnahen Bedingungen die Anwendung des AED intensiv üben. Begleitet wurden die praktischen Übungen durch fundierte theoretische Einheiten, die ein tieferes Verständnis für lebensrettende Maßnahmen vermittelten.
Neue Impulse in der Notfallversorgung
Anne-Katrin Multhoff gab in zwei Impulsvorträgen Einblicke in die aktuelle Leitlinienversorgung bei Inhalationstraumata und erläuterte moderne Ansätze in der Akutversorgung von Verätzungen. Besonderes Augenmerk galt dabei der schnellen und effektiven Behandlung dieser teils komplexen Verletzungsbilder.
Ein Highlight der Fortbildung war die Vorstellung einer neuen Dekontaminationslösung durch Lars Schrader von der Werkfeuerwehr SYMRISE. Diese Lösung neutralisiert Chemikalien direkt und verhindert so deren unkontrollierte Verbreitung – ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem herkömmlichen Spülen mit Wasser. Die Lösung ist identisch mit der in „mobilen Körperduschen“ eingesetzten Variante, die laut neuer Norm zur Ausstattung eines Gerätewagens Gefahrgut gehört und somit auch dem Rettungsdienst zur Verfügung steht.
Übungen mit realitätsnahen Fallbeispielen
Im praktischen Teil der Fortbildung bearbeiteten die Teilnehmenden unterschiedliche Fallbeispiele aus den Bereichen Traumatologie, Innere Medizin und Neurologie. Ziel war es, für ein breites Spektrum an Notfällen gewappnet zu sein – einschließlich der professionellen Übergabe an den Rettungsdienst.
Das Feedback fiel durchweg positiv aus: Viele lobten den hohen Praxisanteil und gaben an, „sehr viel gelernt“ zu haben. Die Veranstaltung habe eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig gut ausgebildete Betriebssanitäterinnen und -sanitäter für Sicherheit und Gesundheit im Unternehmen seien – darin waren sich alle einig.
Im Anschluss an die Fortbildung leisteten einige Teilnehmende ein zwölfstündiges Praktikum auf dem Rettungswagen der Holzmindener Johanniter, um ihre Kenntnisse weiter zu vertiefen.
Foto: Jannik Drescher