Holzminden (red). Mit dem berührenden Satz „Wir haben dem Thema Sterben und Tod viel Leben gegeben“ ziehen die Teilnehmenden des diesjährigen Hospizbegleiter-Kurses im Hospiz-Verein Region Holzminden e.V. ihr Fazit. Neun Personen mit unterschiedlichen Lebenshintergründen haben sich in den vergangenen sechs Monaten intensiv mit der Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen auseinandergesetzt.
Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit
Die Ausbildung konfrontierte die Teilnehmenden nicht nur mit theoretischem Wissen, sondern auch mit persönlichen Fragen: Wie gehe ich mit meiner eigenen Endlichkeit um? Wie reagiere ich in belastenden Situationen? Welche Haltung braucht es in der Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase?
Nicht alle Inhalte waren leicht – aber sie führten zu einer gemeinsamen Erfahrung, die die Gruppe als tiefgreifend und nachhaltig beschreibt.
Dank an erfahrene Referentinnen und Referenten
Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen Referentinnen und Referenten, die ihr Fachwissen in die Ausbildung einbrachten. Ulrich Pohl wurde für seine langjährige Unterstützung rund um das Thema Friedhofswesen gewürdigt. Dr. Neubauer gab Einblicke in Palliativ- und Sterbemedizin, während Herr Helbig über Bestattungsformen informierte.
Auch die Mitglieder des Hospiz-Vereins selbst wirkten mit großem Engagement an der Ausbildung mit. Ein Dank geht zudem an Frau Bieberich und die Neuen Höfe, die eine Besichtigung vor Ort ermöglichten.
Warum Menschen in der Sterbebegleitung ausgebildet werden
Sterbende und ihre Angehörigen zu begleiten, erscheint auf den ersten Blick einfach – ist es aber nicht. Die Realität zeigt, dass Begleitungen emotional herausfordernd sein können. Die Ausbildung bereitet die Ehrenamtlichen gezielt auf solche Situationen vor: auf starke Gerüche, offene Wunden, Menschen, die sich nicht mehr äußern können – und darauf, wie man dennoch in Kontakt tritt.
Ehrenamtliche Hospizmitarbeiter übernehmen keine pflegerischen Aufgaben und geben keine Medikamente. Sie sind einfach da – von der Diagnose bis zum letzten Atemzug. Ihre Anwesenheit ist oft wertvoll: für die Sterbenden, für Angehörige, die nicht vor Ort sein können, und für Pflegekräfte, denen im Alltag manchmal die Zeit fehlt.
Sterbebegleitung ist Teamarbeit
Eine tragfähige Begleitung braucht Austausch, Reflexion und Weiterbildung. Der Verein setzt deshalb auf regelmäßige Supervision, kollegiale Gespräche sowie Fortbildungen. Das Motto lautet: „Wenn du gut für dich sorgst, kannst du gut für andere sorgen.“
Engagement im Ehrenamt – Unterstützung gesucht
Der Hospiz-Verein Region Holzminden e. V. arbeitet ausschließlich ehrenamtlich und finanziert sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Wer sich engagieren oder den Verein unterstützen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 05531 1271062 oder über die Website www.hospiz-holzminden.de informieren.
Foto: Hospiz-Verein Region Holzminden e.V.