Holzminden (ant). Noch immer erinnert ein großer Schuttberg an den verheerenden Großbrand, der sich am 13. Januar in der Holzmindener Innenstadt, an der Hinteren Straße, ereignet hat. Verbrannte Balken, Ziegelreste und ein ausgebrannter Dachstuhl türmen sich hinter einem Bauzaun – ein Bild der Verwüstung, das auch rund fünf Monate später für Unmut bei einigen Anwohnern sorgt.
Der Stadt Holzminden seien in dieser Angelegenheit jedoch die Hände gebunden: Wie Silvia Backhaus, Leiterin der Stabsstelle für Ratsarbeit und Kommunikation, auf Nachfrage erklärte, befindet sich das betroffene Grundstück in Privatbesitz: „Ein Zugang zum oder Agieren auf dem Grundstück ist für die Stadt Holzminden rechtlich nicht möglich".
Im Rahmen der akuten Brandbekämpfung hatte die Stadt Holzminden allerdings die bisher entstandenen Kosten für Teilabbruch und Sicherung des Grundstücks zur Gefahrenabwehr übernommen, wie Nicole Rau von der Stabsstelle Ratsarbeit und Kommunikation der Stadt Holzminden auf Nachfrage mitteilte.
Wann mit den Bauarbeiten an der Hinteren Straße begonnen und der Schutt abtransportiert wird, ist weiterhin unklar. Laut Rau sind die Eigentümerermittlungen durch den Nachlassverwalter noch nicht abgeschlossen: „Bislang gibt es noch keinen Antrag oder ein Konzept - dies obliegt dem Eigentümer. Erst danach können Auskünfte über eventuelle Straßenumleitungen oder anderweitige Einschränkungen erteilt werden“, erklärte Rau.
Auch die zukünftige Nutzung des Grundstücks liegt in der Verantwortung des Eigentümers: „Es gibt einen Bebauungsplan, der die Neubaumöglichkeiten regelt. Eine Bebauung ist aber nicht zwingend erforderlich - dies ist eine Entscheidung des Eigentümers“, so Rau weiter.
Christina Wotschke, Pressesprecherin und Erste Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Hildesheim, teilte auf Nachfrage der Redaktion mit, dass die Ermittlungen, insbesondere zur Brandursache, weiterhin andauern.
Foto: Antonella Mollowitz