Holzminden (red). Am 18.01.2023 wurde in die Tat umgesetzt, was „mal so nebenbei“ während eines Smalltalks vor der Haustür des Admins der „Knieschleifer Holzminden“, Ceylan Sarigöz in Negenborn und dem negenborner Bürgermeister, Marcel Ahrens angedacht wurde. Die Motorradtruppe, die sich aus Zweiradbegeisterten jeglichen Alters (von 16 Jahren bis weit über 50) und unterschiedlichster Motorisierung (von 11 PS bis über 200 PS) aus dem Kreis um Holzminden zusammensetzt, hat sich auf die Fahne geschrieben, ganz unbürokratisch und uneigennützig dort zu helfen, wo es ihnen notwendig erscheint. Sei es im Bereich der Jugendarbeit der Vereine oder, wie eben jetzt geschehen, durch die Spende eines Defibrillator an die Samtgemeinde Negenborn.

Das Gerät wurde jetzt im Rahmen einer kleinen, feierlichen Übergabe von Ceylan Sarigöz an den Bürgermeister, Marcel Ahrens überreicht. „Dieser Defibrillator ist der erste bei uns im Ort,“ so gab Ahrens an. Das lebensrettende Gerät wird im Flurbereich der Turnhalle aufgehängt, sodass es zugänglich für alle Lehrer der Schule, die sporttreibenden Vereine, das DRK und die Feuerwehr ist. „So hängt das Gerät zentral und ist schnell erreichbar für alle, wenn es denn gebraucht wird.“ Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es sich bei diesen Geräten nicht nur um Prestigeobjekte handelt, sondern deren Einsatz bei der Erstversorgung von Verunfallten eine lebensrettende Rolle spielen kann.

Der Bürgermeister erinnerte zudem daran, dass die „Knieschleifer“ auch in der Vergangenheit immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und die Dorfgemeinschaft mit tollen Aktionen beziehungsweise Spenden (z.B. KITA und Jugendfeuerwehr) unterstützt hätten. „Mit so einem Engagement kann man eine Dorfgemeinschaft aufbauen, und dann macht die Arbeit richtig Spaß.“ In diesem Zusammenhang sei anzumerken, dass auch für 2023 wieder einige Aktionen mit den Negenbornern und in der Umgebung geplant sind, was bereits jetzt auf großes Interesse gestoßen ist.

Einige werden sich jetzt sicherlich fragen: „Wer sind denn diese Leute überhaupt?“ Motorradfahrer haben ja teilweise nicht den besten Ruf (besonders nicht hier in der Gegend um Holzminden), aber die Knieschleifer in ihren schwarzroten Sweatern (darunter befindet sich natürlich entsprechende Sicherheitsbekleidung) sind keine „motorisierten Halbstarke“ oder gar „halbseidene und suspekte Rocker“, der Name ist nur ein Name, nicht mehr und sagt so gar nichts über die Fahrweise der Biker aus. Es sind Jugendliche, die gerade ihre ersten Erfahrungen auf zwei Rädern machen sowie Fahrer und Fahrerinnen, die selbst sogar schon Großeltern sind und schon seit frühester Jugend Spaß am Zweirad haben. Aber auch „reifere Fahranfänger“ sind darunter, die erst mit um die 50 zum Motorradführerschein gekommen sind. Allen gemein ist der Spaß am Motorradfahren und der Zusammenhalt der „La Familia“; ja, so nennen sie ihre Gemeinschaft auch wirklich. Denn hier steht niemand allein da, egal mit welchem Problem, sei es in Bezug auf das Motorrad oder bei privaten Schwierigkeiten. Selbst bei Pannen mit dem Zweirad ist, egal wo man sich im Land befindet, im Umkreis von ca. 30 km immer eine „Regio“ (so nennen sich die einzelnen Gruppen der deutschlandweit mittlerweile über 39.000 Sympathisanten) erreichbar, um Beistand und Hilfe zu leisten.

Wer Lust hat, kann gern mit uns Kontakt aufnehmen, wir sind in den gängigen sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram) präsent. Ganz Spontane können die Knieschleifer Holzminden auch in der jetzt kommenden Outdoor-Saison an jedem ersten Samstag im Monat auf dem Grillplatz in Negenborn finden, natürlich sofern das Wetter mitspielt. Wir freuen uns auf Neugierige!

Fotos: Knieschleifer Holzminden