Holzminden (fw). Seit kurzem ist der Park um die Teichanlagen wieder freigegeben und die Besucher können wieder im Park spazieren. Der Nordweg an den Teichen wurde in den letzten Wochen saniert und zu einem barrierefreien und derzeitig schwarzen Asphaltweg mit großzügigen Bogen angelegt. (wir berichteten)

Doch nun wurde der Holzminden News berichtet, dass hier ein schwerwiegender Fehler vorliegen soll.

Wie es dazu kam:

Dem Bauausschuss wurde die Planung der Teichanlagen des beauftragten Büros ‚Schöne Aussicht‘ vorgestellt. Es war vorgesehen, an der HAWK Rampe hinauf zu den Teichanlagen zu bauen. Bereits zu diesem Zeitpunkt wies der stellvertretende Vorsitzende des Bauausschusses und selbst Straßenbauunternehmer Jens-Uwe Müller darauf hin, dass eine behindertengerechte Rampe im öffentlichen Bereich eine Steigung von maximal sechs Prozent haben dürfe und dieses auf der kurzen Strecke bis zur Feuerwehreinfahrt der HAWK gar nicht möglich sei. Daraufhin wurde erneut überprüft und die Rampe letztendlich wieder gestrichen.

Der asphaltierte Radweg wurde dem Bauausschuss in cremefarbenen Asphalt vorgestellt. Man kann diese Art von Asphaltierung häufig auf Radwegen an der See entdecken doch auch hier verwies Müller darauf, dass diese Art von Asphalt sehr teuer sei und schlug vor, um den Park Charakter nicht zu verlieren, eine wassergebundene Decke in cremefarben für den Radweg zu nehmen (wie bei Mosena in der Innenstadt). Diese Version würde besser zu den Teichen passen und darüber hinaus auch deutlich kostengünstiger sein.

Doch der Planer, sowie die Verwaltung lehnten diesen Vorschlag ab und begründeten diese Entscheidung mit dem Aufwand der Verkehrssicherung und Pflege. Dementsprechend wurde dem Radweg wie geplant, in cremefarbenen Asphalt herzustellen, zugestimmt

Nachdem der 1. Bauabschnitt der Teichanlage fertig war, wurde durch den Bauausschuss eine Begehung vor Ort durchgeführt. Plötzlich war die Empörung über den „schwarzen“ Asphalt groß. 

Auch auf Rückfrage einiger Bürger, warum der Weg asphaltiert und schwarz sei, erklärte die Verwaltung schlichtweg, weil der Bauausschuss das so entschieden hätte.

Doch nun machte Müller deutlich, dass dies so nicht der Fall gewesen sei.

Wie Herr Müller in einem Gespräch mit der Holzminden News berichtete, hat er sich bereits mit einem Asphalt-Lieferwerk ausgetauscht, was hier falsch gelaufen sein könnte. Ihm wurde seitens eines Technikers berichtet, dass der eingebaute Asphalt, den die ausführende Firma verwendet hat, der Ausschreibung entspräche. Müller erklärt weiter, dass mit diesem Material „das Klassenziel“ verfehlt sei, denn das Material hätte einen Bestandteil Aufheller. Der Effekt des Aufhellers trete aber erst bei starker Befahrung durch Kraftfahrzeuge ein, nicht jedoch durch Fahrräder. Durch Kraftfahrzeuge solle das Bitumen, dass den Naturstein umschließt, abgefahren (verschlissen) werden. Danach solle das helle Material sichtbar werden. Bei solch einem Radweg werde dieser Effekt allerdings nicht eintreten.

Wo und bei wem liegt also der Fehler? Der Hersteller sagt, es sei ein Fehler in der Ausschreibung. Es gäbe cremefarbenen Asphalt, der hier aber nicht ausgeschrieben wurde. Somit entspräche die Ausschreibung nicht der Planung, die vorgestellt wurde.

Wie die Verwaltung nun weiter vorgeht, bleibt bis lang noch offen. Eindeutig dabei allerdings, der Bauausschuss hatte diesen schwarzen Weg nicht geplant.

Foto: sl/Müller