Holzminden (fw). Das bereits im Mai in Angriff genommene Bikesharing-Projekt wurde nun in der am Dienstag, den 21. August, stattgefundenen Ratssitzung abgelehnt. Eine eindeutige Mehrheit konnte nicht erreicht werden, die Meinungen über diese Absicht gingen auseinander.


Den Ursprung findet das Bikesharing-Projekt in der Masterarbeit eines engagierten Studenten der HAWK, der sich mit den Mobilitätsangeboten am Beispiel der Stadt Holzminden auseinandergesetzt hat und die Idee eines Sharing-Systems in Holzminden und Höxter nun versucht, zu etablieren.
Mit der Begründung, dass dieser Plan gerade für die Städte Holzminden und Höxter als Standorte von Hochschulen sowie einer Vielzahl von Unternehmen eine Möglichkeit darstellen könne, den innerstädtischen Straßenverkehr zu entlasten. Aber auch das Angebot an Mobilität könne dadurch erweitert werden. Eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Höxter würde mit diesem Projekt einhergehen.
Auch der Verkehrsinitiative „Nachhaltige Mobilität“ kommt diese Idee sehr entgegen – durch kurzeitige Öffnung der Ratssitzung erhielt Thomas Schwingel stellvertretend für die Initiative das Wort und verdeutlichte nochmals die hohe Bedeutung dieses Vorhabens. „So ein tolles Projekt für schmales Budget sei eine Chance“, appellierte Schwingel an alle Ratsmitglieder, dem Beschluss zuzustimmen.
Auch seitens der SPD und der Grünen gab es deutliche Zusprüche: „Die Anfrage der Bürger nach E-Bikes sei groß, es könne ein Konzept für wenig Aufwand und Geld entstehen und umgesetzt werden.“ Auch die Zusammenarbeit mit Höxter sei gewollt, ein Städteübergreifendes Projekt mit vielen Vorteilen für alle.
Doch seitens der UWG und FDP kamen eindeutige Gegenstimmen. So kritisierte Fraktionsvorsitzender der FDP Jens Ebert, dass allein die Vorlage zum Beschlussvorschlag schon lückenhaft sei – hier sei zum Beispiel weder die Rede von E-Bikes noch, dass es sich um ein reines Forschungsprojekt handele. Auch Fraktionsvorsitzender der UWG Wilfried Steinmetz ging auf einige Differenzen ein und unterbreitete den Vorschlag, dieses Projekt zunächst nur in Holzminden zu verwirklichen, da es ein schnell umzusetzendes Ziel sein müsse. Die Stadt Höxter könne sich durchaus im Anschluss an die Realisierung anschließen.


Dem hielt allerdings sogleich Bürgermeister Daul entgegen, dass es völlig utopisch sei, allein in Holzminden eine Bikesharing-Station zu errichten, da die Kosten enorm wären.
Laut Angaben des Ratsmitglieds Ruhwedel, habe sowohl die Stadt Höxter, als auch der Kreis dem Bikesharing-Projekt bereits zugestimmt – so fehle nur noch Holzminden. Doch bei der Entscheidung, bei der es zwei Varianten abzustimmen gab, kam es zu keiner Mehrheit. Beide Varianten erhielten 13 Stimmen dafür, 15 dagegen und eine Enthaltung.


So ist wohl das Thema „Bikesharing“ für die Stadt Holzminden zunächst vom Tisch.

Foto: Symbolbild