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Mittwoch, 08. Oktober 2025 Mediadaten
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Holzminden (haa). Die Stadt Holzminden steht im kommenden Jahr vor einer angespannten Haushaltslage. Der dem Stadtrat vorgelegte Haushaltsentwurf für 2026 weist ein Jahresdefizit von rund 13,1 Millionen Euro aus. Hauptursachen dafür sind steigende Personalaufwendungen, wachsende Transferleistungen sowie umfangreiche Investitionen, unter anderem in Schulen, Straßen und die städtische Infrastruktur.

Trotz der hohen Defizite kann die Stadt Holzminden 2026 auf Rückflüsse aus bereits geleisteten Zahlungen und Fördermitteln zurückgreifen. Diese Mittel mildern den finanziellen Druck teilweise ab – ein Haushaltssicherungskonzept ist daher derzeit noch nicht notwendig.

Einnahmen und Ausgaben: Das Bild für 2026

Die laufenden Einnahmen der Stadt, bestehend aus Steuern, Umlagen und Gebühren, liegen für 2026 bei rund 53,4 Millionen Euro, während die laufenden Ausgaben mit über 66,5 Millionen Euro deutlich höher ausfallen. Besonders die Personalaufwendungen von mehr als 20,7 Millionen Euro und die Transferaufwendungen von rund 28,6 Millionen Euro beanspruchen den größten Teil des Haushalts.

Zudem erhält die Stadt Holzminden aus Investitionen Einzahlungen in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro, während zugleich Auszahlungen in Höhe von über 11,3 Millionen Euro den Haushalt stark belasten. Auch Zinszahlungen für bestehende Kredite summieren sich auf rund 3,9 Millionen Euro.

Steuereinnahmen sinken

Für das Jahr 2026 rechnet die Stadt Holzminden mit niedrigeren Steuereinnahmen als 2025. Die Gewerbesteuer liegt nach Schätzungen voraussichtlich bei 38,4 Millionen Euro, nach 48,7 Millionen Euro in 2025. Berücksichtigt wurden mögliche Auswirkungen des Wachstumschancengesetzes sowie die Ergebnisse laufender Betriebsprüfungen bei Unternehmen. Diese könnten Einfluss auf die Höhe der Gewerbesteuereinnahmen haben. Die Stadt plant konservativ, um finanzielle Risiken abzusichern, da die Steuerbasis schwanken kann.

Die Einnahmen aus Einkommen- und Umsatzsteuer werden nach den Prognosen des Niedersächsischen Finanzministeriums geschätzt.

Nachtragshaushalt 2025 im Rückblick

Der Nachtragshaushalt 2025, der erst beschlossen wurde, hatte das ursprüngliche Defizit von über 10 Millionen Euro auf rund 4,95 Millionen Euro reduziert. Grund dafür waren unter anderem höhere Gewerbesteuereinnahmen und Anpassungen im Stellenplan: Eine Vollzeitstelle wurde aufgewertet, während zwei weitere Vollzeitstellen entfielen.

Diese Entlastung für 2025 kann jedoch nur begrenzt auf 2026 übertragen werden. Die hohen Ausgaben für Personal, Transfers und Investitionen wirken sich direkt auf das neue Haushaltsjahr aus.

Demografie und Arbeitsmarkt als Belastung

Langfristig kommt ein weiterer Faktor hinzu: Die Bevölkerung Holzmindens schrumpft leicht. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Erwerbstätigen, die Steuern und Sozialabgaben leisten. Bei Fortsetzung dieses Trends könnte dies den finanziellen Spielraum auch in Zukunft einschränken.

Ausblick bis 2029

Für die Folgejahre bis 2029 wird mit Fehlbeträgen von rund 13 Millionen Euro pro Jahr gerechnet. Ohne zusätzliche Einnahmequellen oder spürbare Einsparungen wird die Stadt ihre Defizite nur schwer ausgleichen können.

Die Verwaltung plant daher eine strategische Haushaltsführung, die kurzfristige Liquiditätsrisiken abfedert und langfristig Stabilität sichern soll. Dazu gehören die Prüfung von Effizienzmaßnahmen – etwa durch den Einsatz digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz – sowie die kritische Überprüfung freiwilliger Leistungen.

Mögliche Sparpotenziale

Auf der Bürgermeisterkonferenz wurde betont, dass die strukturellen Probleme der Kommunen jedes Jahr aufs Neue bestehen und dass der Kommunalpakt diese Unterfinanzierung nicht löst.

Beispielhaft wird die Kreisumlage genannt: Nach Abzug aller Sachkosten bleibt rechnerisch kein Cent übrig. Viele niedersächsische Kommunen haben unausgeglichene Haushalte und benötigen daher einen höheren Anteil an den Gemeinschaftssteuern, um langfristig handlungsfähig zu bleiben.

Ein weiteres Beispiel ist die Wohngeldreform, die einen dreifachen Stellenbedarf nach sich zieht. Die Kommunen müssen die neuen Aufgaben zunächst selbst stemmen, während die entsprechenden Umlagen erst zwei Jahre später vom Land oder Bund erstattet werden.

Die Stadt Holzminden übernimmt einen großen Teil der Kosten für Kindertagesstätten – faktisch rund zwei Drittel der Gesamtausgaben. Damit leistet die Kommune einen wichtigen Beitrag zur Familienfreundlichkeit und Attraktivität des Standortes. Normalerweise ist die Kinderbetreuung jedoch keine vollständig kommunale Aufgabe, sondern eine durch Gesetz und Förderprogramme geregelte Aufgabe, bei der Kosten und Verantwortung zwischen Kommune, Landkreis und Land verteilt werden.

Auch im Bereich der Ganztagsschulen trägt die Stadt erhebliche Kosten, insbesondere für das Betreuungspersonal. Um die Kosten fair zu verteilen und die finanzielle Belastung der Kommune zu begrenzen, wird eine enge Abstimmung mit dem Landkreis angestrebt. So soll sichergestellt werden, dass die Finanzierung gerecht erfolgt, ohne den städtischen Haushalt übermäßig zu belasten.

„Die Defizite entstehen nicht durch neue Projekte, sondern durch die Finanzierung geplanter Maßnahmen“, betont Bürgermeister Christian Belke. Eine konsequente Digitalisierung in allen möglichen Bereichen wird als ein Ansatz gesehen, Effizienz zu steigern. Gleichzeitig soll der Stellenplan reduziert und die Tarifsteigerungen abgefangen werden, um einen finanziellen Turnaround zu erreichen. Freiwillige Leistungen sollen gekürzt und auf ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit geprüft werden.

Fazit

Der Haushaltsplan 2026 zeigt: Holzminden steht vor einem finanziell anspruchsvollen Jahr. Rückflüsse aus bereits geleisteten Zahlungen verschaffen zwar kurzfristige Entlastung, das strukturelle Defizit bleibt jedoch bestehen. Die Stadtverwaltung muss sowohl Einnahmen erhöhen als auch Ausgaben kritisch prüfen, um langfristig handlungsfähig zu bleiben.

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