Deensen (zir). Der Kreistag des Landkreises Holzminden hat in seiner Sitzung am 16. Juni nicht nur eine weitere finanzielle Unterstützung für das Medizinische Versorgungszentrum Holzminden gGmbH (MVZ) beschlossen, sondern auch Maßnahmen zur Stabilisierung der Kommunalen Immobiliengesellschaft im Landkreis Holzminden GmbH auf den Weg gebracht. Hintergrund ist die angespannte Liquiditätslage infolge anhaltender Leerstände und unvollständiger Baumaßnahmen am ehemaligen Krankenhausstandort Forster Weg 34.
Weitere Liquiditätshilfe für das MVZ Holzminden
Wie bereits im vergangenen Jahr bewilligten die Kreistagsmitglieder erneut einen Liquiditätszuschuss für das MVZ – diesmal in Höhe von bis zu 110.000 Euro. Diese Mittel sollen den Zeitraum überbrücken, bis reguläre Krankenkassenzahlungen – derzeit mit rund fünf Monaten Verzögerung – eingehen. Voraussetzung für die Auszahlung ist die gleichlautende Zustimmung des Mitgesellschafters Stadt Holzminden, die bereits am 3. Juni erfolgte.
Die Verwaltung betonte, dass trotz der momentanen Belastung durch Liquiditätsengpässe die langfristige finanzielle Stabilität des MVZ in allen durchgerechneten Szenarien gesichert sei. Gelinge es zudem, höhere Abschlagszahlungen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen durchzusetzen, könne auf die Unterstützung möglicherweise sogar verzichtet werden.
Hohe Leerstände belasten Immobiliengesellschaft
Zusätzlich beschloss der Kreistag eine finanzielle Unterstützung für die Kommunale Immobiliengesellschaft, die das ehemalige Krankenhaus in der Forster Straße 34 betreibt. Derzeit steht das Gebäude noch zu etwa 45 Prozent leer – eine Auslastung von etwa 70 Prozent wird im Laufe des Jahres erwartet. Wegen der daraus resultierenden monatlichen Defizite ist ein wirtschaftlicher Betrieb der Immobilie derzeit nicht darstellbar. Die bestehenden Mittel der Gesellschaft sind weitgehend aufgebraucht, wodurch akuter Liquiditätsbedarf besteht. Um eine Insolvenz zu vermeiden, wurde ein Zuschuss von bis zu 250.000 Euro beschlossen, der mittelfristig ganz oder teilweise zurückgezahlt werden soll. Grundlage für diese Einschätzung sind positive Prognosen hinsichtlich zusätzlicher Vermietungen sowie anstehender Veräußerungen von Anlagevermögen. Letztere sollen vorrangig umgesetzt werden, um die Liquiditätslage weiter zu entspannen.
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