Holzminden (red). Die Stadt- und Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordern eine schnelle und zukunftsfähige Lösung für den Fachbereich „Soziale Arbeit“ in Holzminden. „Endlich kommt wieder Bewegung in die Diskussion um den Standort der Sozialen Arbeit in Holzminden und das ist auch dringend notwendig. Wir fühlen uns in unserer Kritik am Neubau in den Teichanlagen Holzmindens durch den Bericht des Landesrechnungshofes bestätigt“, so Alexander Titze, Fraktionssprecher der Grünen im Stadtrat.
„Die Grünen hatten die Pläne, an den Teichen neu zu bauen, immer deutlich kritisiert und gefordert, Alternativmöglichkeiten zu einem Neubau umzusetzen. Auch haben sich mehr als 3.000 Bürger bei einer Unterschriftensammlung für einen alternativen Standort für die Hochschule ausgesprochen“, erklärt Bündnis 90/Die Grünen weiter.
„Entgegen der Vorgabe der Landesregierung, dass Sanierungen Vorrang vor Neubauten haben sollen, hielten / halten das Wissenschaftsministerium, die Hochschule, Stadt und Landkreis sowie die Landtagsabgeordneten von CDU und SPD weiter an einem Neubauvorhaben fest“, ergänzt Peter Ruhwedel, Sprecher der Kreistagsfraktion, „das hat sich nun als falsche Strategie herausgestellt.“
Die Änderung des Flächennutzungsplans sei bis zum heutigen Tage nicht beschlossen worden und sei aufgrund mehrerer faktischer Hindernisse nicht umsetzbar. Die Aufstellung eines gültigen Bebauungsplans noch viel weniger, führt Bündnis 90/Die Grünen weiter aus.
„Wir haben immer wieder vor diesem andauernden Stillstand gewarnt. Sieben Jahre ohne Ergebnis haben dem Hochschulstandort Holzminden deutlich geschadet. So geht es nun nicht mehr um einen deutlichen Ausbau, sondern um die Aufrechterhaltung der Sozialen Arbeit hier am Standort Holzminden, meinen die Grünen. Studentinnen und Studenten und Beschäftigte warten seit Jahren auf eine sinnvolle und schnelle Lösung ihrer Raumprobleme. Wir brauchen die HAWK und die Soziale Arbeit vor Ort, nicht nur für die Gewinnung von Fachkräften für die Region, sondern auch als wichtiger Ideengeber in Forschung, Wissenschaft und Praxis“, heißt es im Statement weiter.
Jetzt werden von allen Beteiligten rasch belastbare Alternativunterbringungen gefordert. „Diesen Forderungen kann man sich nur anschließen“, so Titze und Ruhwedel für die Grünen.
„Schnell und zielgerichtet sollten die landeseigenen Alternativstandorte, ehemaliges Amtsgericht und Katasteramt, erneut geprüft werden. Wir schlagen dazu einen Gebäudetausch vor. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in der Bahnhofstraße (ehemalige Stadtbücherei/ zuletzt KVHS-Gebäude) im städtischen Besitz steht seit längerem leer. Die Außenstelle des Katasteramtes könnte dorthin zusammen mit dem staatlichen Baumanagement umziehen und bliebe so Holzminden erhalten. Das jetzige Gebäude des Katasteramts würde zum Standort der Sozialen Arbeit werden. Seit 1838 war die Baugewerkschule schon einmal dort untergebracht. Die Nähe zum Hauptgebäude ist sinnvoll und garantiert kurze Wege für Beschäftigte und Studentinnen und Studenten. Das wäre deutlich kostengünstiger und man könnte auf den umstrittenen Neubau verzichten.“
Foto: Bündnis 90/Die Grünen