Landkreis Holzminden (lbr)/zir). Die Schulentwicklung des Landkreises Holzminden beschäftigt seit Jahrzehnten Politik, Verwaltung, Lehrer, Eltern und Schüler - auch in der morgigen Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung, Kultur und Sport steht das Thema wieder auf der Tagesordnung. Diskutiert wird die Vorlage zum Neubau der Oberschule Delligsen.

Nach Abstimmung des Raumprogramms mit dem Flecken Delligsen ist durch den Projektsteuerer eine Aktualisierung des Kosten- und Terminrahmens erfolgt. Im Jahr 2019 wurde mit Kosten in Höhe von rund 13 Millionen Euro gerechnet, aufgrund der aktuellen Entwicklung auf dem Baumarkt wird zurzeit mit 21,5 Millionen Euro kalkuliert und mit 25 Millionen Euro, wenn man auf eine moderne Heiztechnologie setzten möchte. „Von diesem Betrag würde der Landkreis 19 Millionen Euro tragen und der Flecken Delligsen müsste sechs Millionen Euro tragen“, erklärt Landrat Michael Schünemann und ergänzt: „Ich muss Ihnen nichts zu der wirtschaftlichen Situation des Landkreises sagen, aber auch für den Flecken Delligsen ist das eine extreme Belastung.“

Dennoch wolle die Verwaltung diesen Schulbau, doch das niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz und die defizitäre Lage des Kreises, zwinge die Verwaltung Alternativen aufzuzeigen, die wirtschaftlicher sein könnten. Man müsse in den nächsten Jahren auch noch weitere Schulen sanieren und besonders an die Förderschule für geistige Entwicklung müsse man denken. „Wir führen immer sehr emotionale Debatten zu diesem Thema, doch jetzt muss es auch sachlich und fachlich werden. Alle Daten, Fakten und Zahlen müssen berücksichtigt werden“, appellierte Kreisbaurat Ralf Buberti.

Für die gesetzlich vorgeschrieben Wirtschaftlichkeitsberechnung kämen daher folgende Möglichkeiten in Betracht:

1. Sanierung der vorhandenen Schule

2. Neubau der Oberschule

3. Neubau der Oberschule zusammen mit der Grundschule als Schulzentrum

4. Sanierung und Anbau am zweiten Schulstandort in Duingen

5. Neubau einer Oberschule/IGS o.ä. im Nordkreis für die Schüler:innen aus Bodenwerder, Eschershausen, Statdoldendorf und Delligsen bei Auflösung des Schulverbundes mit Duingen.

„Nach hiesiger Einschätzung sind die Varianten 4 und 5 die wirtschaftlichsten und müssten detailliert überprüft werden. Erst danach sind die weiteren Entscheidungen zu treffen“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

Wie es nun weitergeht, wird in der morgigen Sitzung des Schulausschusses des Landkreis Holzminden ab 16 Uhr in der Aula des Campe-Gymnasiums diskutiert.