Holzminden (red). Am Samstag um 8 Uhr treffen sich die Mitglieder der Stiebel Eltron Werkfeuerwehr zu einer Übung. Zum ersten Mal dabei ein Praktikant: Landtagsabgeordneter Uwe Schünemann. Als ehemaliger Innenminister für den Brandschutz zuständig, kennt er die Theorie, insbesondere das Brandschutzgesetz und die Verordnungen. Für einen tieferen Einblick in die Praxis fehlte damals die Zeit. Das wurde jetzt nachgeholt.

Unter der Leitung von Werkbrandmeister Carl-Robert Elberfeld werden an diesem Morgen vor allem Stationen für Atemschutzgeräteträger aufgebaut. Eine besondere Herausforderung für die Feuerwehrkameraden. Nur mit einem entsprechenden Gesundheitszeugnis darf man hier eingesetzt werden. „Die körperliche Belastung ist enorm“, findet Uwe Schünemann. „Allein die Sauerstoffflasche wiegt rund 17 kg, die Schutzkleidung, der Helm und die weitere technische Ausstattung schränken den Handlungsspielraum weiter ein“. Im Extremfall muss bei 500 bis 600 Grad Celsius und bei enormer Rauchentwicklung agiert werden.

Diesmal soll eine neue Technik erprobt werden, mit der man besser untereinander kommunizieren kann. Den Praxistest hat die moderne Mikrofonanlage in der Schutzmaske noch nicht ganz bestanden. Rückkopplungen müssen vom Hersteller abgestellt werden, ansonsten lohnt sich eine solche Investition nicht.

Vom stellvertretenden Leiter der Werkfeuerwehr, Volker Timmermann, erfährt der heimische Abgeordnete, wie leicht Rauchschäden vermieden werden können. Mit einem Belüftungsgerät kann der Rauch in Sekundenschnelle nach Außen gedrängt werden. Der Brandherd könne dann sehr viel stressfreier bekämpft werden.  „Die Vorführung hat mich wirklich überzeugt“, so Uwe Schünemann.

Zurzeit hat die Stiebel Eltron Werkfeuerwehr 38 Einsatzkräfte, darunter vier Feuerwehrfrauen und einer auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmte Ausrüstung. Bis zu 100 Alarmierungen pro Jahr sind zu bewältigen. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass die Holzmindener Werkfeuerwehren von Stiebel Eltron, Symrise und IO Glashütte bei der Freiwilligen Feuerwehr eingebunden sind und entsprechende Einsatzzüge bilden“, freut sich der heimische Landtagsabgeordnete über die vorbildliche Zusammenarbeit. In der Landeshauptstadt sei das undenkbar.

Das nebenberufliche Engagement der Mitarbeiter von Stiebel Eltron zum Schutz des eigenen Unternehmens aber auch der Holzmindener Bevölkerung hat Uwe Schünemann beeindruckt: „Ich habe eine tolle, einsatzstarke Truppe erlebt, in der Kameradschaft groß geschrieben wird.“